Der Bewuchs mit Algen oder Moosen ist grundsätzlich in natürlicher Prozess, der auf Dauer bei allen Steinmaterialien auftritt. Die Art und der Umfang dieses Bewuchses hängen von der Pollenbelastung, den Wachstumsbedingungen für Algen oder Moose, der Nutzung der Fläche sowie dem Pflastersteinmaterial ab. Die schlechtesten Wachstumsbedingungen haben Steine ohne Hohlräume, also dichte magmatische Natursteine, aber auch hart gebrannte Pflasterklinker mit dichten Oberflächen. Bei Betonpflastersteinen hängen der Bewuchs und die damit verbundene Verfärbung vom Hohlraumgehalt des Vorsatzbetons ab. Während Betonpflastersteine mit einer Wasseraufnahme von <5,0 Masse-% praktisch noch ihre ursprüngliche Farbe und Oberfläche zeigen, haben Steine mit einer Wasseraufnahme von 6 - 7 Masse-% nach einem Jahr schon einen deutlichen grünen Überzug. Die höhere Wasseraufnahme zeigt sich auch in einer langsameren Abtrocknung der Steine, die die besseren Bedingungen für das Wachstum erzeugt. Die generell porige Oberfläche von Betonsteinen und der unvermeidbare Hohlraumgehalt führen bei wenig genutzten Flächen nach einigen Jahren regelmäßig zu Bewuchs und Veränderungen der Oberfläche.
Flechten
Flechten sind Lebensgemeinschaften zwischen Pilzen und Algen. Ihre Farben variieren von schwarz bis weiß über rot, orange, braun, gelb bis grün. Sie sind Überlebenskünstler, die extremen Lebensbedingungen überstehen können und daher weit verbreitet. Ihre Fähigkeit zum Überleben liegt in der Tatsache begründet, dass sie schnell austrocknen können und dann oft nur einen minimalen Wasseranteil enthalten. Währenddessen sind sie physiologisch inaktiv.
Ausblühungen
Ausblühungen sind dünne, weißliche Ablagerungen verschiedener Salze auf der Oberfläche von trockenen Steinen. Wenn die Salze aus Calciumcarbonat bestehen, haben sie bei Betonsteinen in den ersten Jahren nach der Herstellung eine natürliche Ursache und sind eigentlich kein Mangel. Beim Abbinden des Zements entsteht als Zwischenprodukt Calciumhydroxid Ca(OH)2. Dieses wasserlösliche Salz wird mit dem Wasser in den Kapillaren an die Oberfläche gezogen. Die Reaktion mit dem Kohlendioxid aus der Luft ergibt das weniger lösliche Calciumcarbonat CaCO3, das nach dem Verdunsten des Wassers an der Oberfläche als weißliche Verfärbung verbleibt. Dieser Prozess dauert über 28 Tage hinaus bis zu etwa 2 Jahren nach der Herstellung der Steine an. Die Calciumcarbonatausblühungen verschwinden bei bewitterten Oberflächen nach wenigen Jahren.
Rost- und Braunverfärbung
Nach dem gegenwärtigen Stand der Technik lassen sich Braunverfärbungen an Betonwaren nicht vollständig ausschließen. Aber das Potenzial bzw. die Wahrscheinlichkeit für derartige optische Effekte lässt sich über betontechnologische Maßnahmen deutlich reduzieren. Im Gegensatz zu flächigen, mobilisierungsbedingten Braunverfärbungen stehen die punktförmigen Braunverfärbungen nicht mit der Entstehung von Ausblühungen in Verbindung. Ursächlich sind diese Braunverfärbungen vielmehr auf die Verwendung zersetzlicher, eisenhaltiger Gesteinskörnungen (u. a. Pyrite) zurückzuführen. Gelbbräunliche Verfärbungen auf Flächenbefestigungen aus Beton können unter ungünstigen Bedingungen ihre Ursache auch in der Verwendung eisenhaltiger Fugensande haben. Daneben können Gelbbraunverfärbungen dadurch verursacht werden, dass sich Feinstteile der Fugensande mechanisch in der Steinoberfläche verkrallen und ggf. durch zusätzliche Carbonatisierungseffekte in der Steinoberfläche eingebunden werden.
Farbunterschiede
Nach verschiedenen Herstellungsverfahren gefertigte bzw. nach gleichen Herstellungsverfahren, aber zu verschiedenen Zeitpunkten gefertigte, sonst gleichartige Erzeugnisse können geringe Farbunterschiede aufweisen, die wegen der Fertigungszeitpunkte sowie durch geringfügige Stoffschwankungen in den Ausgangsstoffen technisch unvermeidbar sind. Die Unterschiede sind für den Gebrauchswert ohne Belang, da Helligkeitsdifferenzen in der Regel unter Benutzung der Erzeugnisse und bei normaler Bewitterung ausgeglichen werden.
Wasseraufnahme, Abtrocknung
Die Wasseraufnahme soll bei allen Pflastersteinen gering sein, um eine hohe Frostbeständigkeit zu gewährleisten. Aber auch, wenn die Wasseraufnahme innerhalb der zulässigen Grenzen liegt, haben unterschiedliche Wasseraufnahmen und ein unterschiedlicher Abtrocknungsverlauf verschiedene optische Wirkungen. Eine Wasseraufnahme von 6 Masse-% bedeutet einen dem Wasser zugänglichen Hohlraumgehalt in Form von Kapillaren oder größeren Poren von etwa 12 bis 13 Vol.-%. Der gesamte Hohlraumgehalt aus unvermeidbaren Kapillarporen und dem Wasser nicht zugänglichen Mikroporen umfasst ca. 20 bis 23 Vol.-%.
Kratzspuren können immer dort auftreten wo eine übermäßige Beanspruchung der Oberfläche des Pflastersteins vorliegt. Die Beanspruchung kann durch Gartenmöbel, defekte Fahrzeuge, Eisenschaufeln, Schneeschieber usw. entstehen. Auch der Einsatz einer Rüttelplatte bei Pflasterarbeiten kann ebenfalls zu Kratzern führen, wenn keine Plattengleitvorrichtung verwendet wird.
Schlämme- & Gesteinsmehlaustritte
Der Austritt von Feinteilen aus den Fugen, und zwar in Verbindung mit Wasser als Schlämme, hat seine Ursache in einer nicht ausreichenden wasserdurchlässigen Bettung oder Tragschicht. Wasser, das durch die Fugen in die Pflasterdecke eindringt und nicht schnell genug durch die Bettung und die Tragschicht nach unten versickert, bildet mit den Feinteilen der Bettung eine Suspension. Infolge der dynamischen Wirkung des Verkehrs und den damit verbundenen kleinen Bewegungen der Pflastersteine wird das Wasser mit den Feinteilen durch die Fugen nach oben gepumpt. Nach dem Abtrocknen der Schlämme verbleibt Gesteinsmehl auf der Betonsteinoberfläche.
Kantenabplatzung
Kantenabplatzungen sind kein Indiz für eine schlechte Steinqualität. Diese optischen Mängel entstehen vielmehr durch Missachtung der technischen Regeln beim Verlegen der Steine. Sie entstehen, wenn benachbarte Pflastersteine aneinanderstoßen. Die häufigste Ursache für Kantenabplatzungen an Betonpflastersteinen ist eine zu enge Verlegung und Nichteinhaltung der vorgeschriebenen Fugenbreite. Aber auch horizontale Verschiebungen durch Verkehrsbelastungen, Temperaturunterschiede und entleerte Fugen können als Ursache in Frage kommen.
Beschichtung
Oberflächenbeschichtungen werden appliziert, um den Untergrund vor externen Einflüssen zu schützen und dessen Beständigkeit zu erhöhen. Dabei wird eine geschlossene Schutzschicht auf der Betonoberfläche aufgebracht. Die Schichtstärke beträgt dabei blicherweise mehr als 0,1 mm.